2018 wird eine Herausforderung

Im März 2017 übernahmen Nationalrätin Lisa Mazzone (Grüne) und ich als Ex-CIVIVA-Geschäftsführer das Co-Präsidium des Zivildienstverbandes von Heiner Studer. Der Vorstand wurde dadurch verjüngt und endlich sind beide Geschlechter vertreten. Mit Lisa Mazzone hat CIVIVA einen direkten Draht ins Bundeshaus und in die Sicherheitspolitische Kommission des Nationalrates. Das ist nötig, stand der Zivildienst in unserem ersten Präsidiumsjahr doch unter politischem Dauerbeschuss: Nur zwei Tage nach unserer Wahl als Co-Präsidium kündigte Bundesrat Johann Schneider-Ammann eine Revision des Zivildienstgesetzes an, die den Zugang erschweren soll. Der Nationalrat stimmte drei Motionen zu, die den Zivildienst schwächen sollen. Verschiedene Exponenten der Armeeführung äusserten sich bestenfalls kritisch, häufig despektierlich und uninformiert über den Zivildienst.  Die Weiterentwicklung des Zivildiensts, das Herzensanliegen von CIVIVA, hat es da schwer. Immerhin wurden in einigen Medien Zivis porträtiert, die ihre Beweggründe darlegten. Auch die Notwendigkeit von Teilzeit-Einsätzen (z.B. für Familienväter mit Betreuungspflichten oder Selbständigerwerbende) wurde thematisiert. Die Idee des Zivildiensts als Dienstform, die allen Menschen in der Schweiz offensteht, ist aber noch zu wenig verbreitet. Immerhin ist der Zivildienst ein Erfolgsmodell. Immer mehr Zivis leisten immer mehr Diensttage in mehr Einsatzbetrieben, während die Verwaltungskosten abnehmen.  2018 wird für CIVIVA herausfordernd: Die angekündigte Gesetzesrevision kommt im Herbst in die Vernehmlassung. Umso wichtiger ist es, dass sich möglichst viele Stimmen zum Zivildienst äussern und klarmachen, dass sie seine Schwächung nicht akzeptieren. Stellungnahmen von Einsatzbetrieben, Verbänden, Kantonen und Parteien machen politischen Druck gegen unsinnige und unfaire Zulassungseinschränkungen. Im Bundeshaus soll eine Parlamentarische Gruppe Zivildienst entstehen, um Parlamentarierinnen und Parlamentarier über den Zivildienst zu informieren. Eine solche Gruppe trifft sich regelmässig im Bundeshaus, hört externe ReferentInnen an und diskutiert aktuelle politische Fragen. Geplant ist, dass Lisa Mazzone das Präsidium der Gruppe übernimmt, wenn möglich zusammen mit einem Parlamentsmitglied einer bürgerlichen Partei. CIVIVA führt das Sekretariat der Gruppe. CIVIVA legte ausserdem am Strategietag den Grundstein für drei Arbeitsgruppen – eine AG Einsatzbetriebe, eine AG Zivis und eine AG Politik. Wir brauchen mehr Mitglieder (Zivis und Einsatzbetriebe) und eine bessere Vernetzung durch alle Parteien hindurch. Deshalb wird die AG Zivis ab 2018 regelmässig Stammtische durchführen, die allen Interessierten offenstehen. Mitglieder für die AG Einsatzbetriebe werden noch gesucht. VertreterInnen von Einsatzbetrieben können sich bei Interesse gerne an den CIVIVA-Geschäftsführer werden. Alle drei AG stehen offen für Neugierige und Engagierte. CIVIVA ist nötig zur Verteidigung des bestehenden und zur Weiterentwicklung des künftigen Zivildiensts. Zur Vernetzung und Vertretung von Zivis, Einsatzbetrieben, Personen und Organisationen. Für die Beratung und Information von Dienstpflichtigen, Medien und Interessierten. Für Interessenvertretung und Lobbyarbeit. Darum der Einzahlungsschein auf dieser Seite. Mit Ihrer Mitgliedschaft oder Spende helfen Sie CIVIVA – genauso wie mit einem Abonnement dieser Zeitung. Herzlichen Dank dafür.