281-mal Danke!

Lukas Kuster, CIVIVA-Vorstandsmitglied und Mitglied der Arbeitsgruppe Einsatzbetriebe, berichtet von der erfolgreichen Lancierung des Offenen Briefes bei den EiB.

Nachdem sich bereits viele Einsatzbetriebe und Verbände an der Vernehmlassung beteiligt hatten, hielt CIVIVA den Druck auf die Politiker mit einem Offenen Brief aufrecht. Die Idee dafür entstand am September-Treffen unserer Arbeitsgruppe Einsatzbetriebe (AG EiB).

Der Offene Brief beinhaltet in kompakter Form die wichtigsten Argumente, die bereits in der Vernehmlassung erwähnt wurden. Man kann sie gar nicht oft genug wiederholen! Da sind sind zum Einen die Auswirkungen einer Reduktion von Zivildienstleistenden auf die Gesellschaft. Am Beispiel der betagten Mitmenschen zeigt der Offene Brief, wie sich der Gesundheitszustand verschlechtern würde, wenn es plötzlich keine oder viel weniger Zivis gäbe, die sich mit ihnen unterhalten oder die weitere Betreuungen übernehmen, die das chronisch überlastete Pflegepersonal nicht mehr erfüllen kann. Die erschwerte Integration von Kindern mit Behinderung in die Regelschule ist eine weitere negative Auswirkung der ZDG-Revision, die die ganze Gesellschaft treffen würde. Vielen Schulen fehlen ohne Zivis die Mittel für eine Rundumbetreuung neben dem Unterricht. Andererseits wurde dem Brief ein neues Argument hinzugefügt, das sich erst im Verlaufe des letzten Jahres und somit nach Einreichung der Vernehmlassung ergeben hat: gemeint ist die bereits sinkende Zahl von Zivildienstleistenden. So sanken die Zulassungen zum Zivildienst im Jahr 2018 um nicht weniger als 8,5% Prozent. Bei den Abgängen nach bestandener Rekrutenschule war der Rückgang sogar noch stärker und betrug über 17 Prozent.

Damit der Brief ein möglichst grosses politisches Gewicht bekommt, fragten wir etliche Zivildienst-Einsatzbetriebe per Mail an, ob sie ihren Namen unter den Brief setzen möchten. Somit ermöglichte CIVIVA es den EiB, die ja sonst schon alle Hände voll zu tun haben, sich rasch, unkompliziert und wirkungsvoll an dem Protest zu beteiligen. Die Rückmeldungen auf unseren Aufruf waren eindrücklich. Zwanzig Minuten nach dem Versand der Mail – und wir reden hier von einem Sonntagabend! – waren schon drei positive Rückmeldungen da. Drei Tage später waren es bereits 130 und bei Fristablauf (nach drei Wochen) nicht weniger als 281 Einsatzbetriebe, Verbände und Organisationen, die uns ihre Unterstützung zusprachen. Von sozialen Einrichtungen über Naturschutzbetriebe bis hin zu Betrieben auf Gemeindeebene: eine riesige Anzahl Betriebe, die sich fürs Gemeinwohl einsetzen, wäre von der Revision negativ betroffen. Das gilt es den versammelten Gegnern des Zivildiensts geduldig immer und immer wieder vor Augen zu führen!

Als nächsten Schritt verschickten wir den Offenen Brief auf die Frühjahrssession (anfangs März) an alle ParlamentarierInnen des National- und Ständerates sowie an den zuständigen Bundesrat Guy Parmelin (WBF). Dann wird sich zeigen, ob trotz des  grossen Chors an kritischen Stimmen an dieser Revision festhalten wird oder ob ein Umdenken stattfindet und auf die geplanten Verschärfungen des  Zutritts zum Zivildienst verzichtet wird. CIVIVA bleibt dran.