Die Armee soll sich selbst an der Nase nehmen, anstatt den Zivildienst zu schwächen!

Heute hat der Bundesrat eine Studie über die Wechselgründe von der Armee in den Zivildienst präsentiert. Die Studie zeigt einmal mehr, dass viele dieser Wechselgründe von der Armee selbst verursacht werden. CIVIVA stellt daher klar, dass die Armee in der Pflicht ist, an sich selbst zu arbeiten, und dass keine Verschlechterungen des Zivildienstes vorgenommen werden dürfen

Die heute vom Bundesrat präsentierte Studie zu den Wechseln von der Armee in den Zivildienst zeigt deutlich, dass der entscheidende Grund für den Wechsel von Armeeangehörigen in den Zivildienst während der Rekrutenschule die (angedrohte) Verpflichtung zum Weitermachen ist. «Die Politik und die Armee sollten aufhören, Personen, die gerne ihren Armeedienst ausüben, mit Verpflichtungen zum Weitermachen aus der Armee zu drängen und sie dann durch höhere Hürden im Zivildienst noch zusätzlich zu bestrafen», so Priska Seiler Graf, Co-Präsidentin von CIVIVA und Nationalrätin.
 
Weiter schreibt die Studie, dass über die Hälfte der befragten Zivildienstleistenden mit Militärerfahrung eine negative Diensterfahrung gemacht haben und 28 Prozent laut eigener Aussage Diskriminierung in der Armee erlebt haben. Dies begünstigt laut den Studienautor*innen einen Wechsel in den Zivildienst. Nachdem Ende Oktober eine Studie zur sexualisierter Gewalt in der Armee die Ausmasse dieser Diskriminierung aufzeigt hat, ist für CIVIVA klar, dass die Armee ihre Null-Toleranz-Politik konsequent umsetzen muss. «Wenn die Armee weniger Personen an den Zivildienst verlieren möchte, dann muss sie bei sich selbst ansetzen und ein Klima schaffen, in dem sich die Armeeangehörigen wohlfühlen können. Es darf nicht diejenigen bestrafen, die in der Armee selbst Diskriminierungserfahrungen gemacht haben, indem man höhere Hürden für den Zivildienst einführt.» So Fabien Fivaz, Co-Präsident von CIVIVA und Nationalrat.
 
Für CIVIVA ist daher klar, dass die angekündigte Revision des Zivildienstgesetzes in die komplett falsche Richtung geht, da sie die Hürden für einen Wechsel in den Zivildienst massiv erhöhen will, während die Gründe, die zu einem solchen Wechsel führen, ignoriert werden.