Editorial von Florian Schweri

Zivildienst voranbringen jetzt!

Am 23. Juni wurden wir überrascht von der Entscheidung des Parlaments, die Änderungen des Zivildienst-Gesetzes abzulehnen. Angesichts der gesundheitlichen Lage können wir diese Entscheidung nur begrüssen: denken wir nur daran, dass 80 Prozent der Zivildienst-Einsätze im Gesundheits- und Pflegebereich stattfinden! Nach vielen Monaten der Referendumsvorbereitung ist damit die Aussicht auf eine Referendums-Kampagne verschwunden.
Es muss betont werden, dass es vor allem dieser Mobilisierung und der Medienberichterstattung darüber zu verdanken ist, dass wir dieses für den Zivildienst so schädliche Projekt vermeiden konnten. Wir haben wohl die unmittelbare Gefahr abgewendet, aber die Kreise, die gegen den Zivildienst sind, werden nicht aufgeben.  Sie konnten ihren Vorschlag nicht durchsetzen. Jetzt sind wir an der Reihe, unsere Vision für den Zivildienst unter die Leute zu bringen. Und Ideen haben wir!
Beispielsweise können wir fordern, dass Zivil- und Militärdienst gleichlange dauern sollen. Was gibt uns das Recht zu sagen, dass der eine Dienst anspruchsvoller als der andere sei?
Zivis haben das Recht, dass ihr Engagement als gleichwertig mit dem Militärdienst anerkannt wird!  Wir könnten auch vorschlagen, den Zivildienst auf freiwilliger Basis für grössere Personengruppen zu öffnen. Denn Zivi-Einsätze sind für die Bevölkerung eine Bereicherung – und zwar für die Institutionen und die Zivis.
Es gibt keinen Grund, Frauen oder Ausländer am gleichberechtigten Zugang zum Zivildienst zu hindern. Jeder, der bereit ist, seine Zeit zum Wohle der Gemeinschaft einzusetzen, sollte dazu ermutigt werden. Wir müssen mobilisiert bleiben, um diese Ideen voranzubringen. Wir müssen aber auch die Politiker auf Trab halten. Darum wird sich die nächste Sitzung der parlamentarischen Arbeitsgruppe für den Zivildienst auf diese Themen konzentrieren, um den ParlamentarierInnen zu zeigen, was wir tun können, um den Zivildienst anzuerkennen und zugänglich zu machen. Nach der Blockade, der wir erfolgreich entgegengewirkt haben, ist es nun Zeit, die Zügel in die Hand zu nehmen und den Zivildienst voranzubringen!