Parlament beweist Vernunft und lehnt Gewissensprüfung wohl endgültig ab

Die Mehrheit des Nationalrats möchte junge Menschen, die sich freiwillig im Dienste der Gesellschaft engagieren wollen, nicht unnötig schikanieren.

Der Nationalrat lehnte deshalb heute die Wiedereinführung der Gewissensprüfung zur Aufnahme in den Zivildienst ab. Eine knappe Mehrheit der Sicherheitspolitischen Kommission hatte dies mittels parlamentarischer Initiative gefordert.

 

Wer heute in der Schweiz Zivildienst leistet, tut dies fast freiwillig: Die Armee hat zurzeit zu viele Soldaten und pflegt deshalb eine eher grosszügige Ausmusterungspraxis. In Zukunft wird sich das Problem des Überangebotes an Armeepersonal wahrscheinlich weiter verschärfen: Im aktuellen Armeebericht wird ein Abbau des Truppenbestandes von heute 200'000 auf 80'000 Soldaten vorgeschlagen.

 

Eine Mehrheit der Sicherheitspolitischen Kommission um NR Hurter hält trotzt anderslautenden Fakten und dem heutigen Abstimmungsresultat im Nationalrat immer noch daran fest, dass der Zivildienst die Personalbestände der Armee gefährden könnte. Mit der Realität hat dies überhaupt nichts mehr zu tun.  

 

Der Schweizerische Zivildienstverband CIVIVA begrüsst das heutige Abstimmungsergebnis. Die Mehrheit des Parlamentes will nicht zurück zur teuren und fragwürdigen Gewissensprüfung.