Priska und Fabien stellen sich vor

Priska: Es hat Fabien Fivaz und mich ausserordentlich gefreut, als wir am 4. April von den CIVIVA-Mitgliedern in den Vorstand gewählt wurden. Zusammen sind wir nun als neues Co-Präsidium unterwegs. Wir werden uns mit Engagement und Überzeugung für die Interessen des Zivildienstes einsetzen, denn der Zivildienst liegt uns sehr am Herzen! Seit seiner Einführung 1996 ist der Zivildienst nämlich eine grosse Erfolgsgeschichte. Er ist zu einer wichtigen Institution geworden, die weit über die Leistung eines Ersatzdienstes hinausweist. Der Zivildienst vermittelt wichtige Lebenserfahrungen, erfüllt wertvolle soziale, ökologische und kulturelle Aufgaben und stärkt den Zusammenhalt in der Gesellschaft. Aus all den vielfältigen Einsatzbetrieben sind die Zivildienstleistenden schlicht nicht mehr wegzudenken. Auch während der Corona-Pandemie und momentan bei der Betreuung von ukrainischen Flüchtlingen leistet der Zivildienst einen wichtigen Beitrag und ist eine verlässliche Stütze. Neu trägt der Zivildienst aber auch zur Nachhaltigkeit des Sicherheitsverbundes Schweiz bei der Bewältigung grosser Notlagen bei, indem der Zivildienst übernimmt, wenn Armee und Zivilschutz überfordert sind.

Doch leider gibt es in Bundesbern in regelmässigen Abständen Angriffe auf den Zivildienst, weil er mitverantwortlich gemacht wird für die angeblich zu tiefen Armeebestände. Die misslungene und schikanöse Revision des Zivildienst-Gesetzes scheiterte glücklicherweise in der Sommersession 2020 im Nationalrat. Aber auch der Bericht über die Weiterentwicklung des Dienstpflichtsystems verheisst nichts Gutes: Ein Dienstpflichtmodell, das nämlich weiterverfolgt werden soll, geht von einer Zusammenlegung des Zivilschutzes und des Zivildienstes aus. Dieses Modell würde zwangsläufig zu einer Schwächung des Zivildienstes führen, das ist nicht akzeptabel. Die Arbeit wird uns also nicht ausgehen im Bundesparlament - wir sind bereit dazu!

Fabien: Ich freue mich, gemeinsam mit Priska Seiler Graf das Präsidium von CIVIVA zu übernehmen: eine anspruchsvolle Aufgabe nach der hervorragenden Arbeit der letzten fünf Jahre, in denen Lisa Mazzone und Samuel Steiner am Ruder waren. Priska und ich wollen ihnen herzlich für ihr Engagement danken.

An Herausforderungen mangelt es nicht: Seit vielen Jahren steht der Zivildienst unter der Bundeskuppel unter Druck. Während der Nationalrat vor weniger als zwei Jahren eine Verschärfung der Zugangsbedingungen, insbesondere für Personen, die Militärdienst geleistet haben, beerdigt hat, hat der Bundesrat gerade die Annahme einer Motion beantragt, die genau das Gleiche fordert.

Diese Schwächung des Zivildiensts ist eine Schwächung des gesamten Milizsystems in der Schweiz. Während der Pandemie waren die Zivildienstleistenden von entscheidender Bedeutung: Gut ausgebildet, auf Notfallsituationen vorbereitet, vor Ort in sozialen und medizinischen Einrichtungen präsent, leisteten sie wichtige Unterstützung für die Bevölkerung. Auch heute sind sie sehr aktiv, im Zusammenhang mit der Pandemie, aber auch bei der Aufnahme von ukrainischen Flüchtlingen. In Bern wird dieser wichtige Beitrag leider nicht angemessen gewürdigt und zu wenig hervorgehoben. Nur wenige kennen die unverzichtbare Arbeit der Zivildienstleistenden in den Bereichen Soziales, Umwelt und Kultur. Es liegt an uns, dies mit Ihrer Unterstützung unermüdlich zu wiederholen.