Die sicherheitspolitische Kommission des Nationalrates möchte Zivildienst abschaffen

Um die Zivilschutzbestände zu sichern, fordert die Kommission, dass der Zivildienst dem Zivilschutz integriert werden soll. CIVIVA lehnt eine Fusion der beiden Dienstarten entschieden ab.

Medienmitteilung des Schweizerischen Zivildienstverbandes CIVIVA zur Sitzung der Sicherheitspolitischen Kommission des Nationalrates (SiK-N).

Die sicherheitspolitische Kommission des Nationalrates (SiK-N) beschäftigt sich aktuell mit zwei Berichten des Bundesrates zur Alimentierung von Armee und Zivilschutz. Um die Zivilschutzbestände zu sichern, fordert die Kommission nun mit einer Motion, dass der Zivildienst dem Zivilschutz integriert werden soll. Der Schweizerische Zivildienstverband CIVIVA lehnt eine Fusion der beiden Dienstarten entschieden ab.

Die Berichte sehen den Grund für die zu tiefen Bestände beim Zivilschutz bei internen Strukturänderungen und Gesetzesrevisione. Trotzdem sollen die im gesetzlichen Rahmen möglichen Massnahmen nicht ergriffen werden. Die SiK-N fordert stattdessen, dass der Zivildienst in den Zivilschutz beim VBS integriert wird. CIVIVA lehnt dieses Vorhaben klar ab. «Es ist ein kompliziertes und gefährliches Vorhaben, den Zivildienst unter die Leitung des VBS zu stellen. Der Zivildienst muss unabhängig bleiben. Die beiden Dienstformen haben unterschiedliche Zwecke und Strukturen.» so Priska Seiler Graf, Co-Präsidentin von CIVIVA.

Der Zivildienst soll nicht mit dem Dienst im Zivilschutz vermischt werden. Während sich der Zivilschutz mit Übungen auf ausserordentliche Lagen und Extremfälle vorbereitet, leisten Zivis täglich Einätze zum Wohl der ganzen Gesellschaft und zum Schutz der Umwelt. Zivilschützer werden aufgrund ihrer Diensttauglichkeit rekrutiert, während die Zulassung zum Zivildienst aus Gewissensgründen erfolgt. CIVIVA sieht keine Vorteile darin, die beiden Dienstformen zusammenzulegen.

Im Gegensatz zum national organisierten Zivildienst ist der Zivilschutz kantonal geregelt und regional organisiert. Es gibt Regionen mit sehr grossen ungenutzten Reserven weshalb nicht von einem grundsätzlichen Alimentierungsproblem gesprochen werden kann. Fabien Fivaz, Co-Präsident von CIVIVA hält deshalb fest: «Wenn überhaupt, kann beim Zivilschutz von einem Verteilungsproblem gesprochen werden. Der Zivilschutz soll seine Energie in die Zusammenarbeit zwischen den Regionen stecken, anstatt den bewährten Zivildienst anzugreifen.»