20 Jahre Zivildienst – Mit Visionen in die Zukunft!

Am Samstag, 3. September 2016, hat der Schweizerische Zivildienstverband CIVIVA das 20-jährige Bestehen des Zivildienstes in der Schweiz gefeiert. Die rund 80 Gäste, welche an der Feier teilgenommen haben, zeigen das grosse Interesse am Zivildienst und der Diskussion über dessen Weiterentwicklung.

Es ist 20 Jahre her, als es in der Schweiz das erste Mal möglich war Zivildienst als Alternative zum Militär zu absolvieren. 20 Jahre alt und noch immer hoch aktuell. Auch diesen Sommer wurde die Dienstpflicht aufgrund der Veröffentlichung des Studienberichts zur Weiterentwicklung der Dienstpflicht kontrovers diskutiert.

Das breite Interesse von Personen in jedem Alter und Geschlecht beweist einmal mehr, wie breit der Zivildienst in der Gesellschaft abgestützt ist. Die Ausstellung zur Geschichte und Entstehung des Zivildienstes wurde gut besucht. In der Ausstellung wird klar, dass es kein einfacher Weg war, das zu erreichen, was heute jeden Tag durch Zivildienstleistende für die Gesellschaft geleistet werden kann. Der Zivildienst ist inzwischen mehr als bloss ein Ersatzdienst, denn davon profitieren unmittelbar grosse Teile der Bevölkerung. Sei es in der Betreuung, im Umweltbereich oder anderen Diensten.

Doch es wurde nicht nur zurückgeschaut. An der Podiumsdiskussion wurde über das Thema «Dienst für alle?» debattiert. Eine wichtige Diskussion, die wir mit den Gästen Christoph Hartmann (Leiter der Vollzugsstelle für den Zivildienst), Georg Kreis (Historiker), Leila Straumann (Leiterin Gleichstellungsbüro Basel-Stadt) und Nicola Goepfert (Geschäftsführer CIVIVA) unter der Moderation von Frank Lorenz (Co-Leiter OKE) führen konnten. Behandelt wurden Fragen wie: Sollen auch Frauen einen obligatorischen Dienst leisten? Wie sieht es mit Ausländer*innen aus und könnten Militär- und Schutzdienstuntaugliche eigentlich nicht auch Zivildienst leisten? Ist es Gerecht, wenn möglichst alle Dienst leisten oder nicht doch sinnvoller, wenn nur die rekrutiert werden, welche es auch wirklich benötigt? Thematisiert wurden auch Themen wie die Verinbarkeit von Dienst und Familie/Beruf/Karriere und andere grundlegende Fragen rund um die Dienstpflicht und den Zivildienst.

CIVIVA hofft, dass in Zukunft eine konstruktive Diskussion auch auf politischer Ebene stattfinden kann und der Zivildienst nicht weiter als Konkurrenz des Militärs verstanden wird. Der Zivildienst unterstützt für die Gesellschaft grundlegende Institutionen dort, wo die Hilfe benötigt wird und fördert damit ein gemeinschaftliches Zusammenleben.