Text von Mathieu Senn, CIVIVA-Vorstand.
Es ist noch dunkel und regnet ... Schlag 7 Uhr beendet der Wecker endgültig die unbeschwerten Ferien. Mit einer Mischung aus Angst und Aufregung mache ich mich auf den Weg zu den Räumlichkeiten der Werkstätten von La Gérine in Marly, um meinen Zivildienst anzutreten. Eine in jeder Hinsicht neue Erfahrung. Mein erster Einsatz, erster Vollzeitjob und das erste Mal, dass ich mit Menschen mit Beeinträchtigungen arbeite.
Der Zivildienst ist etwas, über was ich schon lange nachdenke. Ich wusste schon immer, dass ich ihn machen werde, doch in den letzten Monaten ist es viel konkreter geworden: Rekrutierung, Suche nach einem Einsatz, Aufnahme in den CIVIVA-Vorstand, Ausbildungswoche ... Ich bin also froh, dass ich ihn endlich beginnen kann, diesen berühmten Dienst! Mein Tag beginnt offiziell um 7:30 Uhr, dann muss ich meinen Einsatzleiter treffen. Nachdem er mich einige Dokumente hat unterschreiben lassen, nimmt er sich zunächst die Zeit, mir die Werkstatt zu erklären und die Einrichtung inklusive Zimmer zu zeigen. Eine weitere Neuheit für mich ist es bei diesem Einsatz, dass ich im Wohnheim des Einsatzbetriebs wohnen werde. Die Tatsache, dass ich am Arbeitsplatz schlafen kann, ist ein echter Luxus, wenn es um die Weckzeit geht!
Etiketten kontrollieren
Nach der Mittagspause mit dem sehr feinen Essen holen mich die beiden Betreuer, mit denen ich arbeiten werde, ab und stellen mich den Mitarbeitern vor. Die Atmosphäre in der Werkstatt ist ziemlich entspannt und es werden viele Witze zwischen den Teammitgliedern gerissen. Danach wartet meine erste Aufgabe als Zivi auf mich: die Kontrolle der Etikettierung auf Produkten einer Ladenkette. Im Laufe der Woche werden die zu etikettierenden Produkte unterschiedlich sein – von Teilen einer Fitnessmaschine bis zu Panettone. Aber meine Rolle wird oft dieselbe sein, nämlich die Endprodukte zu kontrollieren und den Mitarbeitern bei ihren Aufgaben zu helfen. Auch wenn dieser erste Tag ziemlich intensiv sein wird, wird der Rest der Woche sehr schnell vergehen. Es ist schon nach wenigen Tagen ziemlich beruhigend, sich ins Team integriert zu fühlen und seine Arbeit ein wenig zu kennen. Ich freue mich auf die verbleibenden sechs Monate!